Das Video verbreitete sich rasant durchs Internet: Am Rande der Demonstration für Datenschutz in Berlin gab es offenbar einen Zusammenstoß zwischen Demonstranten und Polizei. Ein Video zeigt, wie ein offenbar friedlicher Teilnehmer niedergestreckt wird - nun wird der Film zum Politikum.

Berlin - Den Anfang machte Blogger Felix von Leitner ("Fefe"): Er band das Video in sein Blog ein, nachdem es bei YouTube hochgeladen worden war. Leitner schreibt, der Anlass für die Handgreiflichkeiten sei gewesen, "dass der Radfahrer eine Anzeige gegen einen anderen Polizisten erstatten wollte, weil er gesehen hatte, wie ein Freund von ihm unsanft einkassiert wurde". Wer die Aufnahmen gemacht hat, ist unklar.

Nun wird das Video (siehe unten) zum Politikum - und zu einem Testfall für die Kontrollmacht von Privatleuten, die mit Digitalkameras und grundlegendem Internet-Know-how ausgerüstet sind. David Schraven kommentierte im Blog "Ruhrbarone": "Doof für die Prügelpolizisten, dass die Nerds, die von Freiheit reden, mit Camcordern herumlaufen und sich nicht einfach so wegklatschen lassen wie die alte Antifa."

In dem knapp vier Minuten langen Film ist zu sehen, wie ein Mann mit Rucksack und Fahrrad zunächst kurz mit einem Polizisten spricht und sich dann etwas auf einen Zettel notiert. Als der Radfahrer sich entfernen möchte, hält ihn ein weiterer Polizist am T-Shirt fest und reißt ihn zurück. Ein weiterer Beamter schlägt dem Demo-Teilnehmer daraufhin mit der Hand ins Gesicht, dieser geht zu Boden und wird sofort von mehreren Beamten weggezerrt. Ein weiterer Passant bekam bei dem Handgemenge offenbar ebenfalls einen Schlag ab - er ist im Bild kurz darauf mit einer blutenden Wunde im Gesicht zu sehen.

Der Chaos Computer Club hat einen Aufruf veröffentlicht - Zeugen des Vorfalls sollen sich melden. Auf dem Video sind eine ganze Reihe Beobachter zu sehen, einer scheint auch mit einer Digitalkamera zu filmen oder Bilder zu machen. Ein Twitter-Nutzer hat aus Screenshots aus dem Video bereits eine Art Steckbrief mit gut erkennbaren Bildern zweier beteiligter Beamter gebastelt, mit der Überschrift: "Fahndungsaufruf eines Bürgers - Gesucht werden mindestens zwei Polizisten, welche unverhältnismäßige Gewalt angewendet haben."

Polizei: Führen Untersuchung "mit Vorrang"

Inzwischen verweisen zahlreiche Blogeinträge auf das Video. Die Berliner Polizei teilte am Sonntagnachmittag mit, "die Vorgehensweise der beteiligten Beamten" habe die Polizei veranlasst, "ein Strafverfahren wegen Körperverletzung im Amt einzuleiten". Die Untersuchung werde "mit Vorrang geführt".

In der Mitteilung der Polizei heißt es auch, ein 37-Jähriger - vermutlich der Radfahrer aus dem Video - habe "bei seiner Festnahme Verletzungen im Gesicht" erlitten und sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Mann habe sich zuvor geweigert, einem gegen ihn ausgesprochenen Platzverweis nachzukommen. Daraufhin sei er festgenommen worden: "Hierbei griff ein Unbekannter in das Geschehen ein und versuchte, den Festgenommenen zu befreien, was die Beamten mittels einfacher körperlicher Gewalt verhinderten. Der Unbekannte entfernte sich anschließend vom Tatort."

Der dpa sagte ein Polizeisprecher, man habe keinen Zweifel an der Echtheit des Videos.

Die Demo "Freiheit statt Angst" richtete sich gegen Überwachung durch den Staat und Wirtschaftsunternehmen, gegen Vorratsdatenspeicherung und Internetsperren. Etwa 25.000 Menschen nahmen nach Veranstalterangaben an der Protestaktion teil, die friedlich verlief. Die Polizei sprach zu Beginn der Veranstaltung von 10.000 Teilnehmern, wollte die Gesamtzahl nach der Abschlusskundgebung aber nicht mehr kommentieren.



Quelle: Spiegel Online

Gegen den Überwachungsstaat demonstrieren und dann selber öffentliche
Plätze mit dem Handy filmen. Wer setzt sich denn jetzt für den Datenschutz
des Polizisten ein, der ungefragt überwacht wurde?


Aber mal abwarten, obwohl der eine Polizist total überreagiert kennt man den ganzen Hintergrund doch nicht oder?
Im Video später sieht man beispielsweise ein Mädchen (der Figur nach) mit einer Kaputze und Sonnenbrillen die eine Polizistin angreift...leider nicht die Riot-Cops, sonst hätt's wieder was gesetzt!

Dass sehr oft gewalttätige Chaoten bei Demos dabei sind ist ja Tatsache. Ich möchte nicht in der Haut der Cops stecken, wenn sie erstens mit Gewalttätigen auskommen müssen und zweitens noch mit Demonstranten, die sie schief anquatschen, nicht auf Platzverweise reagieren und kurz gesagt die Cops pflanzen wo's nur geht...Respekt? Gibt's sowieso nicht.

Also,
mal abwarten und die Gesamtsituation beurteilen, dann werten!

ist immer sone ganz persönliche betrachtungsweise.
im prinzip gilt: wo gehobelt wird, fallen spähne.

dazu kommen persönliche motive. gute wie schlechte. in diesem falle lief es im wesentlichen glimpflich ab.

im grunde egal, ob bulle oder nerd. beide sind fehlbar und leiden an der illusion der vermeintlichen kontrolle.
kontrolle setzte ich mal mit sicherheit auf eine stufe.

ob in diesem falle der bulle der idiot ist, oder an anderer stelle der chaot/nerd... sind beide nur bedingt kontrollfähig. finde ich also irrelevant die frage nach schuld bei den trash mobs zu suchen.
im prinzip ist ein "polizist" eher noch der gelackmeierte, da hier spezielle stress-, und kampftrainings absolviert werden.
der bulle im allgemeinen bekommt hier also eher nen kleinen vorteil besorgt. dazu kommt der anspruch auf legalität.

die politische kalkulation dagegen spricht eine andere seite der geschichte an. diese ist auf dem film leider nicht zu sehen.
der "stille" trend nach kontrolle und überwachung geht weiter und findet sich in manchen diskussionen wieder. siehe internetstop.
trittbrettfahrer nenne ich so leute wie koch, van der leyen &co.

habe gar kein bock, wie ein gläsener bauchladen zu sein. sucht der staat irgendwas, wird einfach jeder durchleuchtet.
vom prinzip her nicht verkehrt, leidet nur allerdings daran, dass diese instrumentation jede gedanklichen freiräume isoliert.
in geistiger isolation lebt es sich aber nun mal sehr schlecht, zumindest für säugetiere mit großhirnrinde. menschen sind so.
sie denken nach und befinden diese art der "haltung" nicht artgerecht.
und wird dieser zustand einmal bewusst, wird in der regel versucht sich dieses umstandes zu befreien.

so sind menschen in gefangeschaft. tiere im übrigen ebenso.
dafür bedarf es nicht unbedingt ein sichtbares gefängnis. funktioniert angeblich aber nur in weiter entwickelten zivilisationen, aus soziologischer sicht.

wenn mir jmd erzählen will, dass sei so (sicher) oder so (nötig, weil) und schwafelt groß und breit darüber herum (so wie schäuble), dann verliere ich vollends das vertrauen in die führungsqualitäten dieser person oder der ganzen unterstützenden organisation (partei).

kurzum, kontrolle ist dienlich. in bestimmten mengen ist kontrolle notwenidig, um abzuwären was des einen recht und des anderen unrecht ist.
aber, je mehr kontrolle ausgeübt wird, umso weniger nutzen menschen was sie am besten können. kreativ sein, innovationen und errungenschaften zu entwickeln.